11.4 Standardisierungsansätze

11.4.2 Multivendor Integration Architecture (MIA)

Eine ähnliche, jedoch umfassendere Zielsetzung wie X/Open DTP verfolgt das Herstellerkonsortium MIA (Multivendor Integration Architecture). Die Bildung dieses Konsortiums wurde von der japanischen Telefongesellschaft NTT veranlaßt und umfaßt Hersteller wie DEC, IBM, Fujitsu, Hitachi und NEC. Die Standardisierungsaktivitäten betreffen APIs, Kommunikationsprotokolle sowie Endbenutzer-Schnittstellen, wobei zum Teil auf andere (De-facto-) Standards zurückgegriffen wurde (u.a. bei den Sprachen SQL, C, FORTRAN und COBOL). Speziell zur verteilten Transaktionsverarbeitung wurde als Teil des APIs die Sprache STDL (Structured Transaction Definition Language) definiert [Be93b]. Diese Sprache unterstützt zur Kommunikation transaktionsgeschützte RPCs sowie persistente Warteschlangen ("queued transactions"). Das RPC-Protokoll, RTI (Remote Task Invocation) genannt, entspricht einer Integration des DCE RPC-Mechanismus' sowie dem OSI TP-Standard zur Commit-Behandlung. RTI wurde mittlerweile auch als RPC-Mechanismus für X/Open DTP übernommen. Bei der Festlegung der Protokolle und Schnittstellen wurde darauf geachtet, daß diese von den Produkten (TP-Monitoren) der beteiligten Hersteller innerhalb kurzer Zeit unterstützt werden können.