Mehrrechner-Datenbanksysteme

1 Einführung

Die Daten eines Unternehmens, einer Institution o.ä. werden üblicherweise innerhalb von Datenbanksystemen (DBS) verwaltet. Das Datenbanksystem besteht dabei aus der eigentlichen Datenbank (DB) sowie dem Datenbankverwaltungssystem (DBVS) bzw. Datenbank-Management-System (DBMS). Die Datenbank enthält die relevanten Daten der jeweiligen Anwendung und ist auf Externspeichern (i.a. Magnetplatten) permanent gespeichert. Das DBVS verwaltet diese Daten und führt sämtliche Zugriffe darauf aus. Das Datenbanksystem bietet gegenüber Anwendungen einen hohen Grad an Datenunabhängigkeit, indem es interne Aspekte der Datenorganisation und -speicherung vollkommen verbirgt, so daß Änderungen hierbei (z.B. Definition einer neuen Indexstruktur) ohne Auswirkungen auf Anwendungsprogramme bleiben. Dies wird durch ein mächtiges Datenmodell (z.B. relationales Datenmodell) erreicht, mit dem der Datenbankaufbau auf logischer Ebene innerhalb eines sogenannten Datenbankschemas beschrieben wird. Für den Zugriff auf die Datenbank werden in der Regel deskriptive und ausdrucksstarke Anfragesprachen wie SQL benutzt.
Der Datenbankzugriff erfolgt innerhalb von Transaktionen, welche aus einer oder mehreren DB-Operationen der jeweiligen Anfragesprache bestehen. Das DBS garantiert unter anderem, daß Änderungen erfolgreich beendeter Transaktionen die Konsistenz der Datenbank bewahren und permanent sind, also auch durch Fehler wie Rechner- oder Plattenausfälle nicht verlorengehen. Umgekehrt bleiben Fehlersituationen während einer Transaktionsausführung ohne Auswirkungen auf die Datenbank, da entsprechende Änderungen vollständig zurückgesetzt werden (Alles-oder-Nichts-Eigenschaft von Transaktionen).

1.1 - Von der zentralisierten zur verteilten Datenbankverarbeitung
1.2 - Anforderungen an Mehrrechner-Datenbanksysteme