8.1 Sperrverfahren in Verteilten DBS
8.1.1 Zentrales Sperrprotokoll
Ein naheliegender Ansatz zur Synchronisation in Verteilten DBS liegt darin, sämtliche Sperranforderungen und -freigaben auf einem dedizierten Rechner zu bearbeiten. Als Vorteil ergibt sich, daß die Synchronisation quasi wie in einem zentralisierten DBS abgewickelt werden kann, da im zentralen Knoten stets der aktuelle Synchronisationszustand bekannt ist. Insbesondere kann auch eine Deadlock-Erkennung wie im Ein-Rechner-Fall vorgenommen werden.
Allerdings sprechen eine Reihe schwerwiegender Nachteile gegen einen solchen Ansatz, so daß er für Verteilte DBS als ungeeignet anzusehen ist:
- Jede Sperranforderung einer Transaktion, die nicht auf dem zentralen Knoten läuft, verursacht eine Nachricht, auf die die Transaktion synchron warten muß. Eine solche Nachrichtenhäufigkeit ist für Durchsatz und Antwortzeit gleichermaßen inakzeptabel.
- Der zentrale Knoten stellt einen Engpaß für Leistung und Verfügbarkeit ("single point of failure") dar.
- Es wird keine Knotenautonomie unterstützt.